• Datenschutz, Datensparsamkeit und Datensicherheit individuell, politisch und praktisch

    Datenschutz ist ein Rechtsgut, Datensparsamkeit eine Haltung, die darauf zielt, dass unnötige Daten erst gar nicht erhoben werden, entsprechend auch nicht nachträglich geschützt werden müssen. Datensicherheit ist wiederum nötig, um Datenschutz gewährleisten zu können. Im technischen Bereich stehen Erwägungen von Bequemlichkeit und Niederschwelligkeit oft einer konsequent datensparsamen und datensicheren Praxis entgegen: Datensparsame Tools sind weniger verbreitet, Plattformen mit hohen Datenschutz-Standards weniger frequentiert und datensichere Programme und Protokolle oft nicht leicht zu bedienen, weswegen auch Akteur*innen, die ganz allgemein betrachtet eine datensichere und datensparsame Arbeitsweise bevorzugen, in der Alltagspraxis auf unsichere und datensammelnde technische Lösungen zurückgreifen. An diesen Teilnehmer*innenkreis richtet sich der Workshop: Wir diskutieren im ersten Teil, was im Alltag dazu führt, unsichere und datensammelnde Plattformen und Programme zu nutzen. Im zweiten Teil setzen wir das ins Verhältnis zu gesellschaftspolitischen Diskussionen (Kommodifizierung von Öffentlichkeit und Kommunikation, digitaler Kapitalismus, informationelle Selbstbestimmung vs. Post-Privacy) und werden im dritten Teil praktisch: Die Teilnehmer*innen können angeleitet auf ihren eigenen, mitgebrachten Endgeräten datensichere und datensparsame Software installieren und ausprobieren.

    Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 12 begrenzt.

    Bitte nennt bei der Anmeldung, welches Endgerät ihr mitbringt und ob ihr schon Interesse an einer speziellen datensicheren oder datensparsamen Software habt.

    Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes „MOSaIK“ beim DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. in Kooperation mit dem Bildungskollektiv BiKo e.V. Finanziert aus Mitteln des TMBJS.

  • Don’t stop motion

    Drei junge mutige Menschen aus Erfurt erzählen in „don’t stop motion“ die bewegenden Geschichten ihrer Flucht nach Europa und von ihrem Leben hier. Das Besondere: Sie selbst haben mit eigens hergestellten Puppen, Karton und der Stop-Motion-Technik ihre Erlebnisse auf die Leinwand gebracht. Jede:r auf ganz eigene Art, geben Zahra, Muntazar und Ahmad Einblicke in ihre Lebenswirklichkeiten – ihre Erinnerungen an Heimat und die teils jahrelange Flucht. Neben den intimen Interviews, ermöglichen es die teils szenischen, teils abstrakten Stop-Motion Szenen tiefer in die Innenwelten der Protagonist:innen einzutauchen und eröffnen neue Perspektiven. Hier angekommen sind die drei mit neuen Herausforderungen konfrontiert: „Wir sind vom Krieg geflüchtet und dann kommt hier dieses Scheißproblem… mit Hautfarbe.“

    In der Hybridform aus klassischem Dokumentarfilm und Stop-Motion wollen sie das oft verzerrte Bild von ihnen und anderen Geflüchteten verändern. Zusammen mit fünf weiteren Jugendlichen entstand unter der medienpädagogischen Leitung von Niels Bauder und Franziska Bausch-Moser eine interkulturelle Filmcrew. Am Ende werden die Zuschauer:innen in den Schaffensprozess mitgenommen und spüren die positive Energie, die gemeinsame Kreativität auslösen kann, sowie die Hoffnung, mit dem Film etwas zu bewegen.

    Nach dem Film habt ihr die Möglichkeit mit Teilen der Filmcrew ins Gespräch zu kommen und euch auszutauschen.

    Eine Veranstaltung des DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. im Rahmen des Projekts „Du und Ich statt Die und Wir!“ finanziert aus Mitteln des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) zur Förderung von Integrationsmaßnahmen nach § 14 Abs. 5 ThürEBG.

  • Politischer Brettspielabend

    Viele Gesellschaftsspiele spiegeln gesellschaftlich hegemoniale Bilder von Wettbewerb und Naturbeherrschung wider: Es werden Länder erobert, Eisenbahnstrecken gebaut oder Planeten erforscht. In den letzten Jahren wurden allerdings auch kooperative Spiele immer beliebter.

    An diesem Abend wollen wir uns dem Verhältnis von Gesellschaft und Spiel nähern – und dabei vor allem selber spielen. Einsteigen werden wir dabei mit dem Spiel „Autonomía Zapatista“, einem kooperativen Brettspiel zur zapatistischen Bewegung in Mexiko.

    Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes „MOSaIK“ beim DGB-Bildungswerk Thüringen e.V., finanziert aus Mitteln des TMBJS.

  • Buchlesung mit Mario Pschera und Sebile Yapici

    Mario Pschera und Sebile Yapici vom Verlag „Dağyeli“ aus Berlin lesen aus den Büchern „Die Welt auf Gleisen“ von Yüksel Pazarkaya und „Guten Morgen, Güzelim!“ von Sevim Celik-Lorenzen.

    Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem House of Ressources Thüringen statt.

    Zum Verlag:

    Der Dağyeli Verlag ist ein Verlag in Berlin-Neukölln, dessen Verlagsprogramm hauptsächlich die Literatur aus und über die Türkei, den Kaukasus und Zentralasien umfasst. Mit seinem Programm möchte der Verlag neue Autoren in den deutschen Sprachraum bringen – Klassiker wie zeitgenössische Autoren – und eine unabhängige Verlags- und Literaturszene fördern. Sie wollen das kulturelle Gedächtnis einer anderen Welt vermitteln sowie Verständnis und Empathie zu wecken. Seien es politische Kämpfe in der Türkei, Sufismus und Dichtung, die Aufarbeitung zentralasiatischer Tragödien oder postsowjetischer Traumata, das Streben nach Gerechtigkeit. Mehr Informationen: https://dagyeliverlag.com

    Zu den Büchern:

    „Die Welt auf Gleisen“ von Yüksel Pazarkaya:  Mit dem Mauerbau 1961 wurden die Arbeitskräfte knapp und Männer und Frauen aus der Türkei für das bundesdeutsche Wirtschaftswunder rekrutiert. Yüksel Pazarkaya erzählt ihre Geschichten: Das Ankommen in der Fremde, harte Arbeit, kleine Träume davon, Teil dieses Landes zu werden oder wohlhabend zurückzugehen. Geplatzte Träume, Angst vor der Arbeitslosigkeit, vor Behörden, vor der Ablehnung. Angst aber auch vor politischer Verfolgung in der Türkei, vor Armut, als Versager vor der Verwandtschaft dazustehen. Entfremdung von den eigenen, in Deutschland geborenen Kindern, Einsamkeit im Alter. Yüksel Pazarkaya führt seine Leser in die Fabriken und kleinen Imbisse, über Behördenflure, an Wartehallen und Bahnsteigen vorbei und beschreibt Menschen, denen zumeist ein Ankommen verwehrt ist; das Festhalten an Traditionen, die als Anker manchen in den Abgrund reißen. Und dass Annäherung möglich ist. Mehr Informationen: https://dagyeliverlag.com/produkt/yueksel-pazarkaya-die-welt-auf-gleisen/

    „Guten Morgen, Güzelim!“ von Sevim Celik-Lorenzen:Das in Ost und West berühmte Buch mit den Gesprächsprotokollen von Maxie Wander »Guten Morgen, du Schöne«, das ihr 1977 eine ältere Freundin in die Hand drückte, war ihr im Kopf, als sie begann, den Geschichten der türkischen Einwanderinnen der ersten Generation, damals Kinder oder junge Frauen, nachzuspüren. Die meisten waren schon über die 70, lebten allein oder in Altersheimen, einige verstarben mittlerweile. Und viele von ihnen sprachen zum ersten Mal über ihr Ankommen, über ihre Träume und Illusionen, über Enttäuschungen und Verletzungen, die sie erlitten hatten. Über harte, stumpfe Arbeit, Zurücksetzung, Aufstiegserfahrungen und Selbstbewusstsein. Über Solidarität und deutsch-türkische Freundschaften. Und vor allem über den Kampf gegen patriarchale Bevormundung und Gewalt, der bereits in der Türkei begonnen hatte und sich in Deutschland fortsetzte.Herausgekommen ist ein vielseitiges Porträt der Einwanderungsgeschichte und weiblicher Schicksale.Ergänzt wird der Band mit Abbildungen aus Dokumentationsstellen und privaten Fotoarchiven. Mehr Informationen: https://dagyeliverlag.com/book-author/sevim-celik-lorenzen/

  • Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich

    Ein Buch über die neue Klassenjustiz.

    Der Rechtsstaat bricht sein zentrales Versprechen. Das Versprechen lautet, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Aber sie sind nicht gleich. Das Recht hierzulande begünstigt jene, die begütert sind; es benachteiligt die, die wenig oder nichts haben. Verfahren wegen Wirtschaftsdelikten in Millionenhöhe enden mit minimalen Strafen oder werden eingestellt. Prozesse gegen Menschen, die ein Brot stehlen oder wiederholt schwarzfahren, enden hart und immer härter.

    In einer beunruhigenden Reportage deckt der Jurist Ronen Steinke systematische Ungerechtigkeit im Strafsystem auf. Er besucht Haftanstalten, recherchiert bei Staatsanwältinnen, Richtern, Anwälten und Verurteilten. Und er stellt dringende Forderungen, was sich ändern muss.

    Systematische Ungerechtigkeit im Strafsystem: Gerichtsverfahren wegen Wirtschaftsdelikten in Millionenhöhe enden mit minimalen Strafen oder werden eingestellt. Prozesse gegen Menschen, die ein Brot stehlen oder wiederholt schwarzfahren, enden hart und immer härter. Die Gründe dafür hängen mit den Gesetzen zusammen. Und mit dem, was die Gerichte heute aus diesen Gesetzen machen. Das mag man achselzuckend hinnehmen: Es gibt halt Oben und Unten. Wer Geld hat, der hat es überall leichter. Aber wenn sich der Rechtsstaat so etwas nachsagen lassen muss, dann ist das kein Recht. Es sind angespannte, gereizte Zeiten in Deutschland. Die sozialen Gegensätze verschärfen sich. Arm und Reich entfernen sich immer mehr voneinander. Und die Justiz steht mittendrin – und versucht, die Wogen zu glätten? Die Gleichheit zu verteidigen? Nein, sie macht leider mit beim Auseinandertreiben.

    Die Veranstaltung findet in Präsenz statt und wird online als Livestream übertragen: www.youtube.com/user/SPDThueringen/featured. Fragen können am Ende der Veranstaltung auch über asj.thueringen@t-online.de übermittelt werden.

    Eine Veranstaltung der ASJ Thüringen in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. (Projekt MOSaiK). Mit freundlicher Unterstützung aus Mitteln des TMBJS.

  • Betriebsräteseminar III- Soziale Mitbestimmung und die Betriebsvereinbarung

    Während der Betriebsrat in vielen Punkten nur informiert oder anhört werden muss, sind seine Rechte im Bereich der sozialen Angelegenheiten besonders stark, den hier hat er Mitbestimmungsrechte. Ziel des Seminares ist es, die gesetzlichen Regelungen der Beteiligung des Betriebsrates systematisch zu vertiefen. Neben den einzelnen Beteiligungsrechten werden auch die Betriebsvereinbarungen eingehend besprochen. Weiterhin werden das Einigungsstellen- und das arbeitsgerichtliche Beschlussverfahren wesentlicher Bestandteil des Seminares sein.

    Thematische Schwerpunkte:

    • Rechtshierarchie
    • Die Mitbestimmung bei sozialen Angelegenheiten
    • die Betriebsvereinbarung
    • Die Einigungsstelle
    • Durchsetzungsmöglichkeiten des Betriebsrates

  • Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM)

    Sind Arbeitnehmer*innen länger krank, so ist der Arbeitgeber verpflichtet ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten, um für die betroffenen Beschäftigten die Rückkehr in den Betrieb oder die Dienststelle entsprechend ihrer gesundheitlichen Möglichkeiten bestmöglich zu gestalten. Hierbei sind die betrieblichen Interessenvertretungen zu beteiligen. Oft herrscht bei den betroffeneren Kolleg*innen Unsicherheit – nicht nur in Bezug auf den BEM-Prozess, sondern auch darüber, inwieweit sie den Arbeitsanforderungen (noch) gewachsen sind. Im Seminar wollen wir uns zum einen mit der formale Durchführung des BEM beschäftigen, zum anderen aber auch damit, wie die Interessenvertretungen sensibel den BEM-Prozess begleiten und unterstützen könne.

    Thematische Schwerpunkte:

    • Rechtliche Grundlagen und Ziele des BEM
    • Die Rolle des BEM im betrieblichen Gesundheitsmanagement
    • Die einzelnen Schritte im BEM-Prozess
    • Rolle und Mitbestimmungsrechte der betrieblichen Interessenvertretungen
    • Unterschied: Krankenrückkehrgespräch und BEM
    • Wichtiges zum Dateschutz
    • Kommunikation im BEM – schwierige Gesprächssituationen sensibel gestalten
  • Psychische Belastungen und Prävention am Arbeitsplatz

    Der Druck auf die Beschäftigten wächst seit Jahren. Immer weniger Beschäftigte müssen immer mehr leisten. Die Arbeitszeiten werden länger und flexibler, die Folgen für die Beschäftigten absehbar: Stress, Depression, Angsterkrankungen und Perspektivlosigkeit. Im Seminar werden allgemeine Kenntnisse zum Thema psychische Erkrankungen vermittelt. besonderes Augenmerk liegt hier auf der frühen Wahrnehmung psychischer Belastungen und Erkrankungen und auf der Entwicklung von Hilfestrukturen zur Prävention, Rehabilitation und (Wieder-)Eingliederung betroffener Beschäftigter. Es werden Handlungsmöglichkeiten und -felder der betrieblichen Interessenvertretungen an konkreten Beispielen aufgezeigt.

    Thematische Schwerpunkte:

    • Definition psychischer Belastungen
    • Entstehung psychischer Belastungen im Arbeitsprozess
    • Analyse von Ursachen und Hintergründen psychischer Belastungen
    • Stress: Definition, Ursache und Auswirkungen
    • Auswirkungen von Fehlbelastungen am Beispiel Burnout
    • Psychische Belastungen als Thema der Gefährdungsbeurteilung
    • Handlungsmöglichkeiten im Betrieb zur Beseitigung bzw. Minderung psychischer Belastungen
  • Tagesschulung zu aktuellen Themen für die Vertrauenspersonen der Menschen mit Behinderung

    Die Vertrauenspersonen der Menschen mit (Schwer-)Behinderung vertreten eine besonders schutzbedürftige Gruppe von Arbeitnehmer*innen im Betriebs. Sie sind daher mit einer Reihe von speziellen Aufgaben und Anforderungen konfrontiert, welche ein breites Spektrum an Wissen, insbesondere im Bereich des SGB IX, erfordern. In unseren Tagesschulungen werden aktuelle Fragen aus dem Schwerbehindertenrecht und Möglichkeiten der Mitbestimmung der Schwerbehindertenvertretungen und der Betriebs- und Personalräte besprochen sowie eine Plattform zum aktiven Erfahrungsaustausch geboten.

    Zu den Seminaren erfolgen gesonderte Seminarausschreibungen mit konkreten Themenschwerpunkten.