• Im Hinterland des Zweiten Weltkriegs: Torgau

    Im Laufe des Zweiten Weltkrieges ergingen rund 35.000 Urteile wegen Desertion, davon 22.000 Todesurteile, 15.000 wurden vollstreckt. Rund 5.000 bis 6.000 Menschen wurden wegen “Wehrkraftzersetzung” hingerichtet. Hinzu kommen mehr als 3.000 Todesurteile wegen “Selbstverstümmelung”. In Torgau befanden sich ab 1939 zwei von acht Gefängnisse der Wehrmachtjustiz: das Fort Zinna, von 1936 bis 1939 zum größten und modernsten Gefängnis der Wehrmacht ausgebaut, und das Gefängnis Brückenkopf. Hier waren während des Zweiten Weltkriegs etwa 60 000 Häftlinge der Wehrmacht inhaftiert. Spätestens mit der Verlegung des Reichskriegsgericht von Berlin Torgau im August 1943 wurde Torgau zur Zentrale der nationalsozialistischen Wehrmachtjustiz

    In einer Tagungsexkursion wollen wir diesen zentralen Ort des NS-Militärunrechts im Hinterland des Zweiten Weltkriegs in den Blick nehmen und den „Erinnerungsort Torgau. Justizunrecht – Diktatur – Widerstand“ besuchen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

    Ablauf
    9:28 Uhr Abfahrt in Erfurt
    11:19 Uhr Ankunft in Torgau

    Besuch „Erinnerungsort Torgau. Justizunrecht – Diktatur – Widerstand“

    17:41 Uhr gemeinsame Rückreise Torgau
    19:28 Uhr Ankunft Erfurt

    Die Teilnahme ist kostenlos, Kosten für Hin- und Rückfahrt per Zug, Eintritt und Rundgang
    werden übernommen. Die Essensversorgung erfolgt individuell. Die maximale Zahl der Teilnehmenden beträgt 14 Personen. Eine Anmeldung ist erforderlich.

    Die Veranstaltung findet im Rahmen der der Veranstaltungsreihe „1945 | 1995 | 2025 – 80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus, 30 Jahre Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur in Erfurt“ statt.

    Das DGB-Bildungswerk Thüringen ist ein anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung

  • Erfurt im Nationalsozialismus – Ein Rundgang durch die Johannesstraße

    Wo befand sich die erste Parteizentrale der NSDAP in Erfurt? Was wurde aus Jakob Derbfleisch, der in der Johannesstraße 149 ein  Kinderbekleidungsgeschäft betrieb? Was passierte am 2. Mai 1933 im Haus zum Regenbogen in der Johannesstraße 55? Die Johannesstraße vereint in nur einem Straßenzug verschiedene historische Orte, die die Geschichte des Nationalsozialismus widerspiegeln: vom Erstarken der Nazis bis zur Befreiung, von Antisemitismus, Zwangsarbeit, Gleichschaltung und Widerstand.

    Die Gruppe „Erfurt im Nationalsozialismus“ und die NaturFreunde Thüringen e.V. laden zu einem ganz besonderen Stadtrundgang ein. In nur einer Straße, nämlich die Erfurter Johannesstraße, soll an mehreren Stationen auf verschiedene Aspekte der Erfurter Stadtgeschichte und handelnde Personen in der NS-Zeit eingegangen wird. 
    Anschließend laden wir alle Interessierten ins Naturfreundehaus „Charlotte Eisenblätter“ in die Johannesstraße 127 ein.

    Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes MOSaIK des DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. statt. Vielen Dank für die Unterstützung durch Mittel des TMBWK.

    Wichtiger Hinweis:
    Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

  • Stadtrundgang »Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Erfurt«

    Stadtrundgang Rahmen des Begleitprogramms „80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus in Europa – 30 Jahre DenkMal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur in Erfurt“


    Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes MOSaIK des DGB Bildungswerkes Thüringen e.V. statt. Vielen Dank für die Unterstützung durch Mittel des TMBWK.

    Mehr Infos zur Reihe findet ihr hier


  • Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion

    16:30 Uhr Ausstellungseröffnung

    17:30 Uhr Geführter Rundgang durch die Defensionskaserne

    18:00 Uhr Podiumsdiskussion

    Anlässlich des 50. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands am 8. Mai 1945 formierte sich in Erfurt ein breites Bündnis, um den Deserteuren ein DenkMal zu setzen, die sich dem nationalsozialistischen Vernichtungskrieg verweigerten. Es folgte eine kurze und kontroverse Debatte, die bundesweit für Aufsehen sorgte. Zentral waren dabei die Fragen, ob man Deserteure ehren sollte und ob Desertion grundsätzlich gerechtfertigt sei. Letzteres war auch innerhalb des Bündnisses selbst strittig. Am 1. September 1995 wurde schließlich unterhalb der Festungsmauer am Petersberg das DenkMal für den unbekannten Wehrmachts-Deserteur eingeweiht. Dort wurden während der Zeit des Nationalsozialismus mehrere Deserteure hingerichtet. Initiiert und finanziert wurde die Denkmalsetzung von einem breiten Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Friedens- und Antifa-Gruppen, Bildungseinrichtungen und vielen Einzelpersonen. Gestaltet hat es der Thüringer Künstler Thomas Nicolai.

    Zum 30. Jubiläum der Einweihung des Erfurter DenkMals gestaltet ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis zwischen dem 8. Mai und dem 1. September 2025 eine Veranstaltungsreihe. Auch eine Ausstellung zur historischen Dimension von Desertion und der kontroversen gesellschaftlichen Debatte darum bis heute wird in diesem Rahmen in Erfurt gezeigt.

    Am Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus laden alle beteiligten Gruppen und zivilgesellschaftlichen Initiativen herzlich zum Auftakt dieser Reihe in Form einer Ausstellungseröffnung mit anschließender Podiumsdiskussion in die Defensionskaserne auf dem Petersberg ein. Zu Gast sind an diesem Abend die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Verena Krieger (Universität Jena) und MdB Bodo Ramelow, Mitinitiator des DenkMals für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur in Erfurt, die über die Entstehung des DenkMals und seine (kunst-)historische sowie gegenwärtige Bedeutung sprechen werden. Moderiert wird die Veranstaltung von Uli Irrgang (Radio F.R.E.I).

    Das DGB-Bildungswerk Thüringen ist ein anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung

  • HELDIN (D,CH | 93 min.)

    Pflegefachkraft Floria arbeitet mit großer Leidenschaft und Professionalität in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses. Bei ihr sitzt jeder Handgriff, sie hat selbst in Stresssituationen immer ein offenes Ohr für ihre Patient:innen und ist im Notfall sofort zur Stelle – idealerweise. Doch in der harten Realität ihres oft schwer kalkulierbaren Alltags sieht das meist anders aus. Als Floria an diesem Tag ihre Spätschicht antritt, fällt auf der voll belegten, unterbesetzten Station eine Kollegin aus. Trotz aller Hektik umsorgt Floria eine schwerkranke Mutter und einen alten Mann, der dringend auf seine Diagnose wartet, ebenso fürsorglich und routiniert wie den Privatpatienten mit all seinen Extrawünschen. Aber dann passiert ihr ein verhängnisvoller Fehler und die Schicht droht, völlig aus dem Ruder zu laufen. Ein nervenzerrender Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

    Im Anschluss an den Film gibt es ein Publikumsgespräch mit
    Sara Moranjkic (JAV) und Mika Hofmann., Beschäftigte am Universitätsklinikum Jena
    Teresa Gärtner, ver.di
    Moderation: Frank Lipschik (DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.)

    Eintritt 6,- Euro, Tickets gibt es direkt beim Kino am Markt

    ver.di-Mitglieder können freien Eintritt erhalten. Schreibt eine mail an: teresa.gaertner@verdi.de

    Veranstaltet von ver.di und vom DGB-Bildungswerk Thüringen im Rahmen des Projekts „Du und Ich statt Die und Wir“ finanziert aus Mitteln des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK).

  • Stadtteilspaziergang: Erfurter Norden im Nationalsozialismus

    im Rahmen des Festivals „Hood not Kiez“ 2025

    Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eintritt frei.

  • Und täglich grüßt der Antisemitismus: Rechtsextreme Kontinuitäten

    Antisemitismus zählt historisch wie aktuell zur ideologischen Grundausstattung der extremen Rechten in Deutschland. Dabei sind einzelne Narrative auch außerhalb des Rechtsextremismus weithin gesellschaftlich anschlussfähig und erfahren eine zunehmende Normalisierung. Auch anlässlich der genozidalen Massaker palästinensischer Terrororganisationen am 7. Oktober äußerten rechtsextreme Akteure sich antisemitisch.

    Julius Gruber vom Bundesverband RIAS e.V. kommt mit uns ins Gespräch über Antisemitismus als zentrales Element der historischen und aktuellen extremen Rechten. Seid live dabei – hier geht’s zur Veranstaltung.

    Finanzierung

    Das Projekt „Connect – Vielfalt durch Teilhabe“ wird im Rahmen des Bundesprogramm „Betriebliche Demokratiekompetenz“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und durch das Bundesamt für Flüchtlinge und Migration administriert.

  • Antisemitismus im Kaninchenbau: Über Verschwörungserzählungen

    Verschwörungserzählungen gibt es viele – und fast alle enthalten antisemitische Codes. Aber warum ist das so? Wie haben sich diese Erzählungen entwickelt, wann haben sie Konjunktur? Wir sprechen über ähnliche Strukturen von Verschwörungserzählungen und Antisemitismus und schauen uns an, welche gesellschaftliche Funktion ihre Verbindung erfüllt.

    Lisa Geffken (Koordinatorin des Kooperationsverbundes Rechtsextremismusprävention bei der Amadeu Antonio Stiftung) gibt uns einen Einblick ins Thema. Seid live dabei – hier geht’s zur Veranstaltung.

    Finanzierung

    Das Projekt „Connect – Vielfalt durch Teilhabe“ wird im Rahmen des Bundesprogramm „Betriebliche Demokratiekompetenz“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und durch das Bundesamt für Flüchtlinge und Migration administriert.

  • Antisemitismus ist (Arbeits-)Alltag: Beispiele und Handlungsmöglichkeiten

    Wir verbringen einen relevanten Teil unseres Lebens auf der Arbeit – und Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, erleben einen großen Teil davon eben dort. Antisemitismus am Arbeitsplatz tritt oft versteckt auf, wird häufig auch unbewusst reproduziert. Wie äußert sich Antisemitismus im Betrieb, wie können wir Fälle erkennen und vor allem: Was können wir dagegen tun?

    Johanna Sokoließ von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft leitet mit „Informiert, couragiert, engagiert!“ eine Initiative gegen Antisemitismus am Arbeitsplatz – und teilt mit uns ihre Expertise. Seid live dabei – hier geht’s zur Veranstaltung.

    Finanzierung

    Das Projekt „Connect – Vielfalt durch Teilhabe“ wird im Rahmen des Bundesprogramm „Betriebliche Demokratiekompetenz“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und durch das Bundesamt für Flüchtlinge und Migration administriert.

  • Wie kann die Soziale Arbeit kollektiv auf Angriffe auf soziale Rechte antworten?

    Die aktuelle Rechtsentwicklung zeigt sich auch in Leistzungskürzungen (Bürgergeld, Asylbewerberleistungsgesetz) und ganz grundsätzlichen Angriffen auf soziale Dienste, z. B. gegen Schwangerschaftskonfliktberatung, queere Kultur- und Beratungsangebote und Geflüchtete ganz im Allgemeinen.

    Wir wollen bei der Veranstaltung Menschen zusammenbringen, die in der Sozialen Arbeit nach Möglichkeiten suchen, sich gegen diese Angriffe zu wehren. Als Einstieg stellen die Eingeladenen vor, was ihr
    Ansatz ist, Gegenwehr zu organisieren. Danach wollen wir ins Gespräch kommen, um Möglichkeiten des gemeinsamen oder koordinierten Handelns zu diskutieren.

    Anna Kasten ist Professorin für Soziale Arbeit mit den Schwerpunkten Gender und Diversity an der FH Jena und forscht u.A. zu Angriffen auf verletzliche Personengruppen in Polen.
    Barbara Schäuble ist Professorin für diversitätsbewusste Ansätze in Theorie und Praxis Sozialer Arbeit an der ASH Berlin und vertritt eine konfliktorientierte Auffassung von Sozialer Arbeit.
    Caro Mothes koordiniert und macht offene Arbeit in einem queeren Jugendclub in Berlin und organisiert Pride Soli Rides zur Unterstützung von CSDs in ostdeutschen Kleinstädten.
    Josina Monteiro ist im Vorstand des DBSH Thüringen, der Sozialarbeiter:innen eine Möglichkeit bietet, sich zu organisieren.
    N.N. leistet in einem selbstorganisierten Zusammenhang Hilfe und gemeinsame Gegenwehr mit und für Personen, die aus dem Raster der institutionalisierten Sozialarbeit herausfallen.


    Die Reihe ist eine Kooperation von Bildungskollektiv Biko, Offener Arbeit Erfurt, Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen, DGB-Bildungswerk Thüringen, DBSH Thüringen, der Stadtteilgewerkschaft Erfurt-Nord und des Offenes Antifatreffens Erfurt.