Er war ein Schriftsteller, der sich gängigen Zuordnungen entzieht. Als Kind jüdischer Herkunft in Polen geboren, in Russland aufgewachsen, im französischen Exil zum Schriftsteller gereift, als Kommunist in der Sowjetunion seine eigentliche Heimat gefunden und vom Stalin-Regime ermordet, war er in erster Linie der wortgewaltige Verfasser spannender Prosa. Auf Polnisch und Russisch schrieb Bruno Jasieński futuristische, dystopische, surreale und stets hoch politische Texte über Frankreich, Nazi-Deutschland oder das sowjetische Zentralasien. Der zu seiner Zeit bekannte und erfolgreiche Autor ist bei uns inzwischen leider in Vergessenheit geraten. Dies gilt es zu ändern!
Wer war Bruno Jasieński? Was macht ihn heute so aktuell und lesenswert? Die Österreicherin Elisabeth Namdar, Übersetzerin der auf Russisch geschriebenen Texte Jasieńskis ins Deutsche, und der aus Russland stammende österreichische Schriftsteller Vladimir Vertlib, Verfasser eines Nachworts zu Jasieńskis beeindruckender Novelle „Die Nase“, stellen Leben und Werk des Autors vor.
Bruno Jasieńskis Werk in deutscher Übersetzung ist bei bahoe books, Wien, erschienen – eine Radiosendung mit Vertlib und Namdar über Bruno Jasieński findet sich hier: https://youtu.be/mTk8zS9_WJ4
Die Lesung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Kunst, Spektakel & Revolution“, die das Bildungskollektiv BiKo und die ACC Galerie Weimar ausrichten. Sie findet statt in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk Thüringen im Rahmen des Projekts „Du und Ich statt Die und Wir“.
Über die aktuell geltenden Infektionsschutz informiert die ACC-Galerie.